Am schlimmsten ist die Lage im Süden Perus, wo das Thermometer in höheren Lagen der Anden auf bis zu 23 Grad unter Null fiel. Seit Beginn der vergangenen Woche starben dort nach offiziellen Angaben mehr als 100 Menschen an Unterkühlung und Grippe.
In Argentinien wurden so tiefe Temperaturen wie seit zehn Jahren nicht mehr gemessen. Dort erfroren 16 Menschen. Weitere 11 starben durch Kohlenmonoxidvergiftungen infolge schadhafter Öfen.
Alle Länder der Region betroffen
Ungewöhnlich kalt war es auch in angrenzenden Ländern. In Bolivien fielen der Kälte 18 Menschen zum Opfer, in Paraguay 5, in Chile und Uruguay je zwei und im Süden Brasiliens neun Menschen. In Paraguay und Brasilien erfroren zudem tausende Rinder auf den Weiden. Ställe gibt es nicht, da es normalerweise auch im Winter nicht wirklich kalt wird.
In einigen Regionen Boliviens und Perus bekamen die Kinder bis zum Ende der Woche schulfrei. In den größeren Städten wurden Notunterkünfte für Menschen geöffnet, die auf der Straße leben. Die Versorgungssysteme für Strom und Erdgas arbeiteten vielerorts an ihrer Belastungsgrenze. In Argentinien kam es bei Erdgas in einigen Provinzen bereits zu Engpässen.
Am schwersten haben es in allen Ländern die ärmeren Bevölkerungsgruppen, die oft in prekären Behausungen nur schlecht gegen die Kälte geschützt sind, keine Heizungen haben und von den Gesundheitssystemen mehr recht als schlecht versorgt werden.
dpa/alk