Im Golf von Mexiko tritt in der Nähe des verschlossenen Bohrlochs wohl weiter Erdöl aus dem Meeresboden. Das gab die US-Regierung bekannt.
Admiral Thad Allen, Einsatzleiter der Regierung, wies BP in einem Schreiben an, den Meeresboden gründlich zu beobachten und sofort über mögliche weitere Sickerstellen zu berichten. Wie viel Rohöl ins Meer fließt, war zunächst nicht bekannt.
Druck zu groß?
Der Austritt könnte bedeuten, dass die Steigleitung im Meeresboden dem Druck des gestoppten Öls nicht standhielt und beschädigt wurde. Ein BP-Sprecher sagte dem US-Sender CNN zufolge am späten Abend, er wisse nichts von einer Sickerstelle.
Kurz zuvor hatte der Konzern entscheidende Erfolge gemeldet: Seit gut drei Tagen fließe kein Öl mehr aus dem Bohrloch, der neue Zylinder habe das Leck geschlossen.
Hat sich das Öl wegen des immensen Drucks in dem Stahlrohr tatsächlich neue Wege ins Meer gesucht, müssten die Ventile der Kappe wohl doch wieder geöffnet werden. In diesem Fall werde das ausströmende Öl dann wie zuvor auf Tanker abgepumpt, hatte BP im Vorfeld der Operation gesagt.
Seit dem Unfall auf der Bohrinsel «Deepwater Horizon» am 20. April strömten Tag für Tag bis zu 8200 Tonnen Rohöl ins Meer. Es ist die schwerste Ölpest der US-Geschichte.
dpa/est - Bild: epa