Bei einer Friedenskonferenz in Kabul sagte Präsident Ghani, dass er bereit sei, die Taliban als legitime politische Gruppierung anzuerkennen. Außerdem bot er an, gefangengehaltene Taliban freizulassen. Sogar eine Verfassungsänderungen brachte er ins Spiel.
Im Gegenzug sollen die Taliban die Regierung in Kabul und bestehende Gesetze anerkennen. Zuletzt hatte sich die Sicherheitslage im Land weiter verschlechtert. Im vergangenen Monat wurden allein in Kabul bei Anschlägen mehr als 150 Menschen getötet.
Die Taliban begrüßen in einer ersten Reaktion das Angebot Ghanis. Sie kritisieren jedoch, dass weiterhin ausländische Truppen in Afghanistan stationiert sind. Ihr Abzug sei Bedingung für Friedensgespräche.
Vertreter aus 25 Ländern haben am Mittwoch darüber beraten, wie die afghanische Regierung mit den radikalislamischen Taliban Frieden schließen könnte. Vertreter der Taliban nehmen an der Konferenz nicht teil. Die Miliz kontrolliert oder beeinflusst inzwischen wieder mehr als zehn Prozent des Landes und verübt immer wieder Anschläge. Weitere 30 Prozent Afghanistans sind umkämpft.
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