So viele Menschen hat der berüchtigte 'Ruhrschnellweg' A40 auch beim dicksten Stau noch nicht gesehen.
Geschätzte zwei bis drei Millionen Besucher, darunter etwa eine Million Radfahrer, haben zwischen Duisburg und Dortmund auf der Autobahn ein Riesenvolksfest gefeiert. Damit wurden die Erwartungen der Veranstalter weit übertroffen.
Für das spektakuläre Kulturhauptstadtprojekt "Still-Leben" war die A40 auf einer Länge von 60 Kilometern für Autos gesperrt worden. Fußgänger und Radfahrer tummelten sich auf den Fahrspuren. Der Andrang war so groß, dass die Auffahrten zeitweise gesperrt werden mussten.
Biergarten-Atmosphäre
Auf der für Radfahrer und Inline-Skater reservierten Spur hatte es bereits rund eine Stunde nach dem offiziellen Start gegen Mittag erste Staus gegeben.
An der "Tischspur", die aus 20.000 Biergartentischen bestand, präsentierten Gruppen aus der ganzen Region ihre Alltagskultur: Taubenfreunde, Theatergruppen und Tanzformationen waren ebenso vertreten wie Imker, Schachclubs oder Fußballfans. Es gab türkisch-deutsche Spezialitäten und englisches Picknick.
Die Organisatoren hatten Clubs, Freizeitgruppen oder andere Vereinigungen eingeladen, mitzufeiern und etwas zum Besten zu geben oder Produkte anzubieten. Neben dem Ruhrgebiet waren auch Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Spanien und Polen vertreten.
Erwartungen weit übertroffen
Die Veranstalter der Kulturhauptstadt-Projektgesellschaft Ruhr.2010 äußerten sich hochzufrieden. Die Feuerwehr zählte bis zum frühen Nachmittag lediglich rund 100 Einsätze, zumeist wegen leichterer Verletzungen. "Für ein Event dieser Größe geht es erstaunlich friedlich zu", sagte der Polizeisprecher von Essen der Presseagentur AFP.
Die vielbefahrene Autobahn sollte am Montagmorgen um 5.00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Insgesamt war sie dann 31 Stunden gesperrt.
dpa/afp/belga - Bild: epa