In Rumänien haben die Überschwemmungen der vergangenen Wochen einen Schaden von mehreren hundert Millionen Euro angerichtet. Dies sagte Ministerpräsident Emil Boc bei einer Videokonferenz mit den Präfekten der 41 rumänischen Landkreise.
Nach inoffiziellen Regierungsangaben liegt der Schaden nach Auswertung von 90 Prozent der betroffenen Gebiete bei mehr als 400 Millionen Euro, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax. 23 Menschen waren bei den seit Mitte Juni andauernden Überschwemmungen ertrunken.
Noch sei der Schaden nicht vollständig erfasst worden, doch sei bislang klar, dass mindestens 1033 von den Fluten beschädigte Häuser neu gebaut werden müssten, sagte Boc. Davon seien 182 eingestürzt, bei den übrigen herrsche Einsturzgefahr.
Landesweit seien 6979 Wohnhäuser überschwemmt worden. Boc sagte, die Regierung werde den Geschädigten Baumaterial zur Verfügung stellen. Er ermahnte die Präfekten, keine Baugenehmigungen mehr in Überschwemmungsgebieten der Flüsse zu akzeptieren.
Bukarest könnte Erhöhung des Budgetdefizitziels anfragen
Die Regierung erwägt, wegen der Hochwasserschäden vom Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Genehmigung zur Erhöhung des Budgetdefizits zu verlangen. Würde man Rumänien einen Fehlbetrag von 7,0 BIP-Prozent zugestehen (derzeit 6,8 Prozent des BIP), so stünden dem Land 250 Millionen Euro für den Wiederaufbau der überschwemmten Gebiete zur Verfügung, sagte Transportminister Radu Berceanu.
Das von der globalen Krise gebeutelte Rumänien ist von Krediten des IWF abhängig, der wiederum die Überweisung der Tranchen von der Haushaltspolitik abhängig macht.
dpa - Bild: epa