Nach einer Ära des schwindenden Vertrauens in die Institutionen und die Führer des Landes stehe nun eine neue Dämmerung bevor, sagte Ramaphosa in seiner ersten Rede zur Lage der Nation am Freitagabend.
In diesem Jahr werde man das Blatt wenden, wenn es um Korruption im öffentlichen Sektor geht. Er wolle eine Gesellschaft bauen, "die von Anstand und Integrität geprägt ist und die die Plünderung öffentlicher Gelder nicht toleriert".
Zudem versprach Ramaphosa, die Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Der 65-Jährige wurde am Donnerstag zum Präsidenten gewählt, nachdem sein Vorgänger Jacob Zuma nach großem Druck des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) nach neun Jahren an der Macht zurückgetreten war.
Zumas Präsidentschaft war seit geraumer Zeit von schweren Korruptionsvorwürfen überschattet. Ramaphosa, der seit 2014 unter Zuma Vizepräsident war, hat es jedoch geschafft, nicht von dessen Korruptionsskandalen belastet zu werden.
Ramaphosa gilt als pragmatischer Managertyp. Auf ihn warten große Herausforderungen: Als Präsident muss er wohl Zumas Kabinett ausmisten, in dem mehrere Minister als korrupt oder unfähig gelten.
Zudem muss er das Land mit seinen rund 55 Millionen Einwohnern wieder auf Kurs bringen: Die krasse Kluft zwischen Arm und Reich, Korruptionsenthüllungen, ein marodes Bildungssystem und eine Arbeitslosenquote von fast 28 Prozent haben bei vielen Wählern zu Hoffnungslosigkeit und Wut geführt.
dpa/rkr/km