Südafrikas Präsident Jacob Zuma hat unter dem Druck der Regierungspartei ANC seinen Rücktritt erklärt. Damit kommt der 75-Jährige einem Misstrauensvotum im Parlament zuvor.
Zuma erklärte am Mittwochabend, er verstehe nicht, wieso der Afrikanischen Nationalkongress seinen sofortigen Rücktritt fordere. Er füge sich aber dem Willen, damit die Partei sich nicht seinetwegen spalte. Zuma erklärte in einer Ansprache an die Nation, er sei stolz darauf, für den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) gegen "Jahrhunderte Brutalität der weißen Minderheit" gekämpft zu haben.
Zumas Rücktritt ebnet den Weg für den ANC-Vorsitzenden und bisherigen Vizepräsidenten Cyril Ramaphosa, der schon am Freitag im Parlament in Kapstadt als neuer Staatschef vereidigt werden soll. Ramaphosa (65), der als pragmatischer Managertyp gilt, ist in Folge des Rücktritts zunächst auch amtierender Staatschef.
Zuma stand neun Jahre an der Spitze Südafrikas. Seine Präsidentschaft wurde jedoch seit geraumer Zeit überschattet von Vorwürfen, er habe einer Unternehmerfamilie Geschäfte zugeschustert und ihnen unzulässig Einfluss auf die Politik gewährt - bis hin zur Ernennung von Ministern und Managern staatlicher Unternehmen.
Trotz schwerer Vorwürfe der unabhängigen Antikorruptionsbehörde wurde Zuma bisher nicht angeklagt. Der Staatschef bestreitet alle Vorwürfe.
dpa/jp/est