Nach Angaben von US-Außenminister Rex Tillerson denken die Vereinigten Staaten über Sanktionen gegen die wichtige venezolanische Erdölindustrie nach. Das sagte Tillerson während eines Besuchs in Argentinien.
Der US-Außenminister warb für ein härteres Vorgehen gegen die sozialistische Regierung von Staatschef Nicolás Maduro. «Wir können der Zerstörung der venezolanischen Demokratie nicht länger tatenlos zusehen», sagte Tillerson.
Zugleich müsse aber sichergestellt werden, dass die Bevölkerung nicht getroffen werde. Auch würde die US-Regierung ausloten, wie mögliche Auswirkungen auf US-Geschäftsinteressen abgeschwächt werden könnten.
Die USA sind weiterhin wichtigster Abnehmer für Ölexporte aus Venezuela. Argentiniens Staatschef Mauricio Macri hatte zuletzt US-Sanktionen gegen den venezolanischen Erdölsektor ins Gespräch gebracht, um die Krise in dem Land zu lösen.
Venezuela am Abgrund
Venezuela steckt politisch und wirtschaftlich am Abgrund. Das Land mit den größten Ölreserven leidet unter einer großen Inflation und unter Devisenmangel. Die Regierung kann kaum noch Lebensmittel und Medikamente im Ausland kaufen.
Oppositionelle werfen Präsident Maduro vor, das Land Schritt für Schritt in eine Diktatur umzuwandeln. Bis Ende April sollen Präsidentenwahlen abgehalten werden, Maduro will sich dabei im Amt bestätigen lassen. Wichtige Oppositionspolitiker sind von der Wahl ausgeschlossen, in Haft oder ins Ausland geflohen.
dpa/est/jp