Wells warnt jedoch vor überzogenen Erwartungen. Zunächst bleibe das Leck nur zu Testzwecken geschlossen. Diese Tests würden zwischen sechs und 48 Stunden dauern.
Die Tests sollen klären, ob das Steigrohr in der Tiefe bei der Schließung des Lecks dem Druck standhält oder ob es Lecks gibt. Alle sechs Stunden wollen die Experten den Druck messen, heißt es.
"Kein endgültiger Sieg"
Wells betonte, dass die Schließung des Lecks noch keinesfalls den endgültigen Sieg gegen die Ölpest bedeute. Vermutlich könne das Leck nur vorübergehend geschlossen werden, wahrscheinlich werde man später wieder dazu übergehen, austretendes Öl auf Schiffe abzupumpen.
Das neue Ventil könne das Bohrloch verschließen, wenn etwa während eines Hurrikans das Abpumpen des Öls nicht möglich ist. Den endgültigen Durchbruch im Kampf gegen die Ölpest sollen erst Entlastungsbohrungen in wenigen Wochen bringen.
Nach mehreren Fehlschlägen handelt es sich um den ersten echten Durchbruch im Kampf gegen die schwerste Ölpest der US-Geschichte. Seit dem Untergang der Bohrinsel «Deepwater Horizon» am 22. April fließen Tag für Tag bis zu 8200 Tonnen Rohöl ins Meer. Weite Teile der US-Golfküste sind bereits verseucht, Touristenstrände verschmutzt, viele Fischer sind arbeitslos geworden.
Bereits kürzlich warnte die Regierung, dass die Säuberungsarbeiten an der Küste zumindest bis in den Herbst dauern werden. Zu den verseuchten Gebieten zählt auch das ökologisch sensible Mississippi-Delta. Nach wie vor sind etwa 30 bis 35 Prozent der Küstengewässer für die Fischerei gesperrt.
dpa