Die katholische Kirche in Chile sieht sich mit Skandalen um sexuellen Missbrauch konfrontiert. Es ist mit Protesten von Opferhilfegruppen zu rechnen.
Nach über 14 Stunden Flug und rund 12.000 Kilometern landete der Pontifex am Montagabend in Santiago de Chile. Er wurde von Präsidentin Michelle Bachelet empfangen, die zuletzt wegen der Liberalisierung des bislang äußerst restriktiven Abtreibungsrechts mit der Kirche aneinander geraten war.
Nach seiner Ankunft fuhr Franziskus zur Kirche San Luis Beltrán im einfachen Viertel Pudahuel im Osten von Santiago. Dort betete er am Grab von Bischof Enrique Alvear. Der "Priester der Armen" hatte sich zu Zeiten der Militärjunta von General Augusto Pinochet (1973-1990) immer wieder für die Menschenrechte eingesetzt.
Nach dem Besuch der Kirche fuhr der Papst im Papamobil durch die Straßen Santiagos zur Apostolischen Nuntiatur, wo er die Nacht verbringen wollte. Tausende Gläubige säumten die Wegstrecke und jubelten dem katholischen Kirchenoberhaupt zu.
Am Dienstag feiert Franziskus die erste Messe seiner Reise. Etwa 400.000 Menschen werden zur Eucharistiefeier im Parque O'Higgins in der chilenischen Hauptstadt erwartet. Kurz vor dem Gottesdienst will der Papst mit Staatschefin Bachelet im Regierungsgebäude La Moneda zusammenkommen. Außerdem ist der Besuch in einem Frauengefängnis geplant.
Am Donnerstag fliegt Franziskus weiter nach Peru. Auch auf seiner sechsten Reise nach Lateinamerika macht Franziskus einen Bogen um sein Heimatland Argentinien. Bis zu 800.000 Argentinier wollten deshalb nach Chile reisen, um ihren Landsmann zu sehen.
dpa/dlf/jp/km