Nach Auszählung von mehr als zwei Dritteln der Wahlbezirke erhielt der 73-Jährige 40,8 Prozent der Stimmen. In einer Stichwahl in zwei Wochen trifft er damit auf den parteilose Chemieprofessor Jiri Drahos. Dieser lag nach den vorläufigen Zahlen bei 25,6 Prozent, gefolgt von dem früheren Botschafter in Frankreich, Pavel Fischer (9,7 Prozent). Das teilte die Statistikbehörde CSU am Samstag mit.
Zeman wollte am Samstagnachmittag vor die Presse treten. Er hatte sich im Wahlkampf als Zuwanderungsgegner und Kämpfer für die kleinen Leute positionierte. Er pflegt gute Kontakte zu Moskau und Peking. Sein größter Herausforderer Drahos will den Nato- und EU-Mitgliedsstaat wieder stärker nach Westen orientieren. Nach einer Umfrage des tschechischen Fernsehens CT würdigten die Wähler bei Zeman seine starke Persönlichkeit und sein Durchsetzungsvermögen, bei Drahos seine Ehrlichkeit und seine Bildung.
Es zeichnete sich mit rund 60 Prozent eine ähnlich hohe Beteiligung der knapp 8,4 Millionen Berechtigten ab wie bei der ersten Volkswahl des Staatsoberhaupts vor fünf Jahren. Bis Freitagabend hatten schon knapp zwei Fünftel der rund 8,4 Millionen Berechtigten ihre Stimme abgegeben.
Der tschechische Präsident repräsentiert das Land im Ausland, ernennt die Verfassungsrichter und spielt eine Rolle bei der Regierungsbildung.
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