Nichts deute darauf hin, dass der Antragsteller "seine Absicht aufgegeben habe, die Unabhängigkeit Kataloniens durch eine einseitige Erklärung zu erreichen", heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Urteil der drei zuständigen Richter.
Junqueras und sieben weitere katalanische Politiker waren Anfang November inhaftiert worden. Die katalanische Regionalregierung hatte trotz eines gerichtlichen Verbots ein Referendum über die Unabhängigkeit abgehalten und anschließen die Trennung von Spanien erklärt.
Sechs der festgenommenen Ex-Minister der abgesetzten Regierung waren Anfang Dezember auf Kaution wieder frei gekommen. Junqueras und seinen Mitstreitern werden Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel vorgeworfen.
Bei der von der Zentralregierung ausgerufenen Neuwahl zum Parlament von Barcelona war Junqueras am 21. Dezember trotz der U-Haft erneut als Spitzenkandidat der linksnationalistischen Partei ERC angetreten. Die Allianz JuntsXCat des abgesetzten Regionalchefs Carles Puigdemont errang zusammen mit der ERC und der linksradikalen CUP wieder eine absolute Mehrheit der Sitze für die Separatisten.
Puigdemont hatte sich Ende Oktober mit Mitstreitern nach Brüssel abgesetzt, um einer Festnahme zu entgehen. Dennoch macht er sich Hoffnungen, erneut Regionalpräsident zu werden.
dpa/km