Statt acht Stunden pro Tag fließt ab sofort zwölf Stunden lang Strom, wie die palästinensische Energiebehörde am Donnerstag mitteilte. Am Mittwoch hatte die Palästinensische Autonomiebehörde erklärt, eine entsprechende Beschränkung aufzuheben. Gründe dafür wurden nicht genannt.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte im Frühjahr 2017 mitgeteilt, nicht mehr für die israelischen Stromlieferungen in das Küstengebiet zahlen zu wollen. Israel drosselte daraufhin die Versorgung. Abbas wollte damals Druck auf die bisher im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas ausüben.
Das Küstengebiet mit rund zwei Millionen Einwohnern erhält seinen Strom von Israel, Ägypten und durch ein eigenes Kraftwerk. Daneben behelfen sich viele Menschen mit Generatoren. Ab sofort erhält die Bevölkerung sechs Stunden Strom tagsüber und sechs in der Nacht.
Die beiden größten Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas hatten nach mehr als zehn Jahren Bruderzwist am 12. Oktober in Kairo ein Versöhnungsabkommen vereinbart. Ziel ist eine einheitliche Herrschaft im Gazastreifen und im Westjordanland. Die bisher nur das Westjordanland kontrollierende palästinensische Regierung von Präsident Abbas sollte bis zum 1. Dezember die vollständige Verwaltung des Gazastreifens übernehmen. Die Hamas kontrolliert allerdings nach wie vor das strategisch wichtige Innenministerium in dem Küstengebiet.
dpa/km