Perez sagte heute in Jerusalem nach einem Treffen mit dem deutschen Außenminister Steinmeier, Israel unterstütze eine starke internationale Truppe mit einem robusten Mandat im Südlibanon für einen begrenzten Zeitraum, bis die libanesische Armee in Position gehen und aktiv werden könne. Diese Truppe müsse auch gegen Waffenlieferungen aus Syrien an die radikal-islamische Hisbollah-Miliz vorgehen, betonte Perez. Ein robustes Mandat erlaubt Friedenssoldaten ausdrücklich auch die Anwendung von Gewalt.
Die libanesische Regierung will ihrerseits über einen Vermittler mit Israel über einen Gefangenenaustausch verhandeln und dabei die Federführung übernehmen.
Die radikal-islamische Hisbollah-Organisation stimmte derweil indirekten Verhandlungen mit Israel über einen Gefangenenaustausch zu.
Auch Syrien ist offenbar zu Gesprächen mit den USA über eien Beilegung der Krise bereit. Die Regierung in Damaskus befürwortet einen sofortigen Waffenstillstand. Dieser wird allerdings von Washington abgelehnt.
Die schiitische Hisbollah hatte vor zwölf Tagen zur Beginn des Libanonkonflikts zwei israelische Soldaten in ihre Gewalt gebracht und fordert seitdem einen Austausch gegen eine unbestimmte Zahl von palästinensischen und libanesischen Gefangenen. Israel verlangt die bedingungslose Freilassung der beiden Soldaten.
Bewegung in Nahost
In die diplomatischen Bemühungen zur Beilegung des Nahostkonflikts ist etwas Bewegung gekommen: Israel plädiert nach den Worten von Verteidigungsminister Amir Perez für die vorübergehende Entsendung einer internationalen Friedenstruppe in den Süden des Libanon.