Mit einem Feuerwerk an den Champs-Élysées hat Paris ins neue Jahr gefeiert. Pünktlich um Mitternacht stieg am Triumphbogen am Ende der Prachtstraße ein kurzes Pyrotechnik-Spektakel in den Himmel. Ansonsten sind Raketen und Böller in der "Stadt der Lichter" an Silvester verboten. Auf Bildern des Fernsehsenders BFMTV war eine dichte Menschenmenge auf den Champs-Élysées zu sehen - zu der Feier waren mehrere Hunderttausend Menschen erwartet worden.
Große Sicherheitsvorkehrungen
Der Jahreswechsel in der französischen Hauptstadt stand wie schon in den Vorjahren unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Um auf die Champs-Élysées zu kommen, mussten Besucher ihre Taschen vorzeigen und sich abtasten lassen, querstehende Fahrzeuge und Betonpöller versperrten die Zufahrten. In ganz Frankreich sollten 99 000 Polizisten und Militärs beim Jahreswechsel für Sicherheit sorgen.
Die Behörden des Landes warnen nach den Anschlägen der vergangenen Jahre weiterhin vor einer hohen Terrorgefahr, auch wenn der Ausnahmezustand im November ausgelaufen ist. Zudem werden in der Silvesternacht in Frankreich Jahr für Jahr Hunderte Autos angezündet.
Bei der größten Silvesterparty Deutschlands am Brandenburger Tor in Berlin feierten mehrere Hunderttausend. Ausschreitungen gab es in Leipzig, wo 40 bis 50 Randalierer Polizisten mit Böllern und Steinen bewarfen. Ein 14-jähriges Mädchen im thüringischen Triptis muss um ihr Augenlicht fürchten, nachdem ein explodierender Böller in eine Menschengruppe geworfen wurde.
Mehrere sexuelle Übergriffe in Köln
Polizeisprecher in Großstädten sprachen am frühen Morgen von vereinzelten sexuellen Übergriffen auf Frauen. Die Polizei in Köln sagte am Neujahrsmorgen, neun Frauen hätten angegeben, unsittlich angefasst worden zu sein. Drei Tatverdächtige seien identifiziert worden.
Szenen wie in der berüchtigten Kölner Silvesternacht vor zwei Jahren habe es nicht gegeben. So sei es nirgends zu Zusammenrottungen von mehreren Hundert Menschen gekommen. In der Silvesternacht 2015/16 waren in Köln zahlreiche Frauen von Männergruppen sexuell bedrängt und bestohlen worden. Unter den Beschuldigten waren viele Nordafrikaner und Flüchtlinge.
New York feiert bei Eiseskälte
Hunderttausende versammelten sich am Sonntag trotz beißender Kälte am Times Square zum Konfettiregen und dem üblichen "New York, New York" von Frank Sinatra, teils schon viele Stunden vor Mitternacht. Für die Nacht sagte der Wetterdienst bis zu minus 13 Grad Celsius voraus. Kälter war es in der Silvesternacht zuletzt im Jahr 1962, als minus 15 Grad herrschten. 1917 zeigte das Thermometer sogar minus 17 Grad Celsius an.
US-Popsängerin Mariah Carey hat ihren verpatzten Auftritt vom vergangenen Silvesterabend wett gemacht und am New Yorker Times Square zum Jahreswechsel 2018 eine perfekte Performance hingelegt. Rund 20 Minuten vor Mitternacht am Sonntagabend (Ortszeit) erschien die 47-Jährige auf der Bühne und sang ein Medley ihrer Hits, darunter "Hero" und "Vision of Love".
Bald darauf zählten die New Yorker die 60 Sekunden bis Mitternacht, ehe sich von einem Hochhaus eine mehr als fünf Tonnen schwere Kristallkugel senkte und in der Millionenstadt den Beginn des neuen Jahres markierte. Der traditionelle "Ball Drop", der am Times Square erstmals 1907 das neue Jahr einläutete, geht zurück auf die Kugel auf dem Dach des Observatoriums im Londoner Stadtteil Greenwich. Mit Hilfe der 1833 installierten Kugel, die sich dort täglich um 13 Uhr Ortszeit senkt, stellten Schiffskapitäne auf der Themse früher ihre Chronometer ein.
dpa/est