Etwa ein Dutzend israelischer Panzer drangen am Nachmittag auf libanesisches Gebiet vor. Sie besetzten eine strategisch wichtige Anhöhe bei Maroun al Ras, wie aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete. Es sei zu schweren Kämpfen mit der Hisbollah-Miliz gekommen. Die israelische Luftwaffe flog binnen 24 Stunden mehr als 150 Luftangriffe auf Ziele im Libanon. Die Hisbollah-Miliz feuerte über 50 Raketen auf Nordisrael. Dort marschierten weitere Truppen auf.
UN-Generalsekretär Kofi Annan warnte vor einer humanitären Katastrophe, sollte der Libanon von israelischen Bodentruppen überrannt werden. Eine Bodenoffensive würde zu einer dramatischen Eskalation führen, warnte Annan in einem Interview des Senders CNN. Sollte Israel längerfristig im Libanon bleiben, so würden die Libanesen dies als Besatzung ansehen und Widerstand leisten.
Mit Diplomatie auf breiter Ebene bemüht sich die deutsche Bundesregierung um Mithilfe bei der Lösung des dramatisch eskalierenden Nahost-Konflikts. Außenminister Steinmeier traf am Nachmittag in Kairo seinen ägyptischen Amtskollegen. In Israel wird der Minister morgen zu Gesprächen mit Ministerpräsident Ehud Olmert sowie mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erwartet.
Militärische Lage im Libanon spitzt sich zu
Einen Tag vor dem Beginn internationaler Friedensbemühungen hat sich die militärische Lage im Nahost-Konflikt heute weiter zugespitzt.