Zunächst gab es in der Gedächtniskirche eine Andacht für Angehörige der Opfer, Verletzte und Helfer. Im Anschluss übergab Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller ein Mahnmal an die Öffentlichkeit.
Das Mahnmal in Gestalt eines knapp 17 Meter langen, goldenen Risses im Boden symbolisiert die tiefe Wunde, die der Anschlag im Leben der Betroffenen hinterließ. Zudem wurden die Namen der zwölf Opfer in die Stufen vor der Gedächtniskirche eingearbeitet. Müller sagte, der Gedenkort stehe für das, was stark mache und Terroristen fehle: Menschlichkeit und der Glaube an die Zukunft.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel räumten Versäumnisse des Staates bei der Betreuung und Unterstützung der Angehörigen und Überlebenden ein. Merkel sprach von einem Tag der Trauer. Die Dinge, die nicht gut gelaufen seien, müsse man jetzt besser machen, sagte die Kanzlerin mit Blick auf die Hinterbliebenen, die ihr zu wenig Mitgefühl vorgeworfen hatten.
Die Schausteller vom Breitscheidplatz luden die Öffentlichkeit ein, sich am Dienstagnachmittag an einer Mahnwache zu beteiligen. Für den Abend ist in der Gedächtniskirche ein öffentliches Friedensgebet geplant. Zum Zeitpunkt des Anschlags um 20:02 Uhr sollen die Glocken der Kirche zwölf Minuten lang läuten.
Bei dem schwersten islamistischen Anschlag in Deutschland war der Attentäter Anis Amri am Abend des 19. Dezember 2016 mit einem gekaperten Laster in den Weihnachtsmarkt gekracht. Elf Menschen starben, den polnischen Lasterfahrer hatte der Terrorist schon vorher erschossen. Annähernd 100 Menschen wurden verletzt.
dpa/jp/mh