Ziel des eineinhalbstündigen Gesprächs am Morgen sollte aus Sicht der EU eine Zwei-Staaten-Lösung sein, bei der Jerusalem Hauptstadt beider Seiten sein kann.
Nach Angaben aus EU-Kreisen muss sich Netanjahu in Brüssel auf einen kühlen Empfang einstellen. Den Informationen zufolge hat er sich mit Unterstützung des litauischen Außenministers Linas Linkevicius quasi selbst zu dem EU-Außenministertreffen eingeladen.
Die von US-Präsident Donald Trump getroffene Entscheidung, Jerusalem einseitig als Hauptstadt Israels anzuerkennen, wird von nahezu allen EU-Staaten als ernsthafte Gefahr für die Friedensbemühungen im Nahen Osten gesehen.
Seit der US-Entscheidung ist es im Westjordanland, in Ost-Jerusalem und im Gazastreifen bereits zu Unruhen gekommen. Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen und bei Protesten im Heiligen Land starben mehrere Palästinenser. Israels Luftwaffe reagierte mit dem Beschuss in Gaza auf Raketenangriffe aus der Küstenenklave.
Im Brüsseler Europaviertel werden an diesem Montag pro-palästinensische Demonstrationen erwartet.
Um das Treffen mit Netanjahu nicht wie eine einseitige Unterstützung für Israel aussehen zu lassen, hat die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini bereits angekündigt, dass zum nächsten EU-Außenministertreffen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eingeladen wird.
dpa/est/jp
Nochmal die Fragen:
Warum wurde das Gesetz von den vorherigen republikanischen und demokratischen Präsidenten seit 22 Jahren nicht umgesetzt? Und warum jetzt von Trump? Warum wird Trump von der internationalen Staatengemeinschaft dafür kritisiert? Welche Rolle spielen die evangelikalen Geldgeber von Trumps Wahlkampf und welche Rolle die familiären Kontakte von Trumps Schwiegersohn zu Familie Netanjahu?
Und schließlich: Was passiert, wenn man Öl auf‘s Feuer gießt?