In seiner Laudatio würdigte der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Zeitung als "Leuchtturm der Aufklärung" und ein "Flaggschiff der Pressefreiheit". Steinmeier betonte die Bedeutung der "New York Times" in einer Zeit, in der Deniz Yücel und hunderte Journalisten in der Türkei im Gefängnis säßen und in der in Russland unabhängige Zeitungen zu ausländischen Agenten erklärt würden. In einem Seitenhieb auf US-Präsident Donald Trump und dessen Angriffe auf die Medien fügte Steinmeier hinzu, selbst in westlichen Demokratien werde der Sinn und Wert der freien Presse in Frage gestellt - "und sei es nur mal nebenbei per Tweet am frühen Morgen".
Neben der journalistischen Qualität war laut Veranstaltern das "Project 2020" ein weiterer Grund für die Auszeichnung. Dabei habe die "New York Times" fünf Millionen Dollar in neue Stellen zur Berichterstattung investiert. Seit der Wahl von Trumps habe die Times zudem 600.000 neue Abonnenten hinzugewonnen.
Der diesjährige Förderpreis ging an die Bürgerbewegung "Pulse of Europe". Die Bewegung setzt sich für den Erhalt der europäischen Wertegemeinschaft ein, indem sie europaweit Demonstrationen organisiert.
Beide Preise sind mit je 20.000 Euro dotiert und werden zum 15. Mal von der "Zeit", der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der Marion Dönhoff-Stiftung vergeben.
dpa/fs