An dem Treffen in Rangun nahmen neben Vertretern der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit auch Muslime, Juden und Hindus teil. In dem etwa 40-minütigen Gespräch rief Franziskus nach Angaben des Vatikans alle dazu auf, sich wie "Brüder" zu verhalten. Dies sei der einzige Weg, um Frieden zu schaffen.
Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar haben sich in den vergangenen Jahren ethnische und regionale Spannungen auch religiös aufgeladen. Der Papst trifft am Dienstag auch Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Der Friedensnobelpreisträgerin wird vorgeworfen, das Militär bei der Verfolgung der muslimischen Minderheit der Rohingya gewähren zu lassen.
Mit Spannung wird erwartet, ob sich der Papst direkt zu dem Konflikt äußert und das Wort "Rohingya" ausspricht. Die katholische Kirche vor Ort hatte ihm davon abgeraten, um den Konflikt nicht weiter zu schüren. Aus Furcht vor Verfolgung sind seit dem Sommer mehr als 600.000 Muslime aus Myanmar in das muslimische Nachbarland Bangladesch geflohen.
dpa/jp