Aus Angst vor einem unmittelbar drohenden Ausbruch des Vulkans Mount Agung auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali haben die Behörden am Montag die höchste Alarmstufe ausgerufen. Rund um den Vulkan wurde am Morgen in einem Umkreis von zehn Kilometern eine Sperrzone ausgerufen. Schon kurz zuvor war der internationale Flughafen auf Bali geschlossen worden, einen Tag nach der Schließung des Airports auf der Nachbarinsel Lombok. Tausende Urlauber sitzen inzwischen auf der Insel fest.
Bereits am Sonntag war über dem Vulkan eine vier Kilometer hohe Rauchsäule in den Himmel gestiegen, ein Ascheregen ging auf die umliegenden Dörfer nieder. Im Krater trat Magma zutage, sagte der Sprecher der Zivilschutzbehörde, Sutopo Nugroho. "Explosive Eruptionen mit Flammen weisen darauf hin, dass ein Ausbruch bevorstehen könnte", beschrieb Nugroho die Lage am Montag.
Das Vulkanologische Institut des Inselstaates gab am Sonntag für die Luftfahrt die höchste Alarmstufe "Rot" aus - gültig für unmittelbar von der Vulkanasche betroffene Gebiete. Einige Fluggesellschaften strichen bereits nach einer ersten Eruption am Samstag Flüge, vor allem nach Australien. Denn Vulkanasche kann unter anderem die Triebwerke der Flugzeuge beschädigen.
Schon Mitte September hatten alle Anzeichen auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch des rund 3.000 Meter hohen Vulkans hingedeutet. Über 130.000 Menschen flohen damals aus ihren Dörfern im näheren Umkreis des Vulkans, knapp 25.000 leben weiter in Notunterkünften. Doch die Aktivität des Mount Agung ließ anschließend nach. Mount Agung war zuletzt in den Jahren 1963 und 1964 ausgebrochen, etwa 1.200 Menschen kamen damals ums Leben.
dpa/vrt/jp