Am Freitag ist "Black Friday". Der Name ist in Amerika jedem Kind ein Begriff und auch in Europa wird der "Black Friday" immer beliebter. Hier vor allem als Shopping-Tag, bei dem online und in den Geschäften dicke Rabatte winken.
In den USA umsatzstärkster Tag im Jahr
Der "Black Friday" ist der Tag nach Thanksgiving, also dem Erntedankfest. Das wird in den USA ganz groß gefeiert. Und weil viele Amerikaner den Tag nach Thanksgiving als Brückentag nutzen, beginnt am "Black Friday" das offizielle Weihnachtsgeschäft. Viele Läden öffnen schon sehr früh morgens und bieten Rabatte an, um die Kunden in die Geschäfte zu locken. Für viele Händler in den USA ist es mittlerweile der umsatzstärkste Tag im Jahr.
Wieso dieser Tag "Black Friday" heißt, dazu gibt es verschiedene Theorien. Eine besagt, der Name komme daher, weil auf den Straßen dermaßen viele Menschen unterwegs sind, dass diese dann buchstäblich "schwarz vor Leuten" sind. Nach anderen Theorien haben Händler an diesem Tag die Chance, aus dem Minus raus zu kommen, also schwarze statt rote Zahlen schreiben. Oder sie nehmen so viel Geld ein, dass ihre Hände schwarz vom Geldzählen sind.
Mit dem Crash der New Yorker Börse 1929 hat der Begriff "Black Friday" aber nichts zu tun, der war nämlich nur bei uns ein Freitag und in Amerika ein Donnerstag. Außerdem hat er Ende Oktober und nicht Ende November statt gefunden.
Auch in Belgien immer beliebter
Wie viele Feiertage aus Amerika – zum Beispiel Halloween – schwappt der "Black Friday" jetzt auch mehr und mehr nach Europa rüber. Auslöser dafür ist der weltweite Online-Handel. Der wichtigste Player hier, Amazon, ist ein amerikanisches Unternehmen. Und dort wird der "Black Friday" in bester amerikanischer Tradition schon seit Jahren zelebriert.
Viele belgische Händler übernehmen das jetzt, auch im "normalen" Verkauf im Geschäft, weil der "Black Friday" gute Umsätze verspricht und das Weihnachtsgeschäft ansteht. Laut der Tageszeitung La Libre Belgique ist der Begriff "Black Friday" in diesem Jahr schon dreimal häufiger auf Google gesucht worden als im letzten Jahr. Im Vergleich zu 2015 wurden am "Black Friday" 2016 fast fünfzig Prozent mehr Finanztransaktionen festgestellt. Die PR-Maschine hat die Käufer also schon voll im Griff.
Schnäppchen sind mit Vorsicht zu genießen
Was die Kunden anlockt, sind die dicken Rabatte, die Händler an diesem Tag anbieten, aber man sollte trotzdem aufpassen. Ganz wichtig ist, die Preise vor dem "Black Friday" und am Tag selbst zu vergleichen. Das gilt ganz besonders im Online-Geschäft.
Laut Verbraucherschützern sind die Sonderangebote künstlich aufgeblasen. Viele Händler berechnen die Rabatte auf die sogenannte "unverbindliche Preisempfehlung" und nicht auf den tatsächlichen Marktpreis. Anstelle von 50 oder 60 Prozent, die neben dem Preisschild stehen, sind es in der Realität laut einer Analyse oft nur 10 bis 25 Prozent Rabatt. Auch zwischen den Anbietern sollte man vergleichen.

ake/est