Vor der Parteizentrale in Harare jubelten Mnangagwa Hunderte Menschen zu. Mugabe (93) hatte ihn Anfang November als Vize entlassen. Mnangagwa (75) floh daraufhin aus Angst um seine Sicherheit nach Südafrika. Er hat den Rückhalt von Zanu-PF und der Militärführung, die in der vergangenen Woche geputscht hatte.
Mugabe war am Dienstag nach fast vier Jahrzehnten an der Macht zurückgetreten. Damit war er einem Amtsenthebungsverfahren des Parlaments zuvorgekommen. In der Nacht zum Mittwoch hatten daraufhin Tausende Simbabwer ausgelassen den Rücktritt Mugabes gefeiert.
Mnangagwa soll das Land im südlichen Afrika wohl bis zu den ohnehin bis spätestens August 2018 geplanten Wahlen führen. Ob er die Opposition an der Übergangsregierung beteiligen wird und wie schnell das Militär die Macht wieder einer zivilen Führung übergeben wird, blieb zunächst unklar. Vor seiner Abreise aus Südafrika traf Mnangagwa am Morgen noch mit Präsident Jacob Zuma zusammen.
Der unter dem Spitznamen «Das Krokodil» bekannte Mnangagwa ist seit Jahrzehnten führendes Mitglied der politischen Elite Simbabwes. Der Hardliner gilt als Verbündeter des Militärs. Er hat unter Mugabe unter anderem den Geheimdienst und das Justizministerium geführt.
Oppositionsführer Morgan Tsvangirai forderte, schnellstmöglich freie und faire Wahlen abzuhalten, um aus Simbabwe wieder eine erfolgreiche Demokratie zu machen. Auch Vertreter der internationalen Gemeinschaft forderten eine rasche Rückkehr zur Demokratie.
dpa/km