Der frühere Vizepräsident Emmerson Mnangagwa (75) soll am Nachmittag bei Harare landen und sich dann an die Öffentlichkeit wenden. Es wird erwartet, dass er bis zu geplanten Wahlen im nächsten Jahr vorerst geschäftsführend amtieren wird.
Der unter dem Spitznamen «das Krokodil» bekannte Mnangagwa ist seit Jahrzehnten führendes Mitglied der politischen Elite. Er gilt als Hardliner und hat unter Mugabe unter anderem den Geheimdienst und das Justizministerium geführt.
In der Nacht zu Mittwoch hatten Tausende Simbabwer ausgelassen den Rücktritt Mugabes gefeiert, der seit an der Macht war.
Mugabe hatte Mnangagwa Anfang des Monats gefeuert, was als einer der Auslöser des Militärputsches vom vergangenen Mittwoch gesehen wird. Das Militär stellte Mugabe unter Hausarrest, woraufhin sich seine bisherigen Unterstützer in Windeseile von ihm abwendeten.
Am Dienstag trat Mugabe zurück, um einer Amtsenthebung durch das Parlament zuvorzukommen.
Simbabwe steht vor einem Neuanfang
Oppositionsführer Morgan Tsvangirai forderte unterdessen, schnellstmöglich freie und faire Wahlen abzuhalten, um aus Simbabwe wieder eine erfolgreiche Demokratie zu machen.
Auch die US-Regierung forderte, freie und faire Wahlen zu organisieren.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sagte, es sei wichtig, dass nun ein offener Dialog für eine demokratischere Zukunft eingerichtet werde, der zur Beschleunigung wesentlicher Reformen animiere. Die EU sei bereit, diesen Prozess zu begleiten.
dpa/est/jp