"Lan" verlor zwar im Verlaufe des Sonntags etwas an Kraft, drohte in der Nacht zu Montag von Süden kommend aber auf die Pazifikküste der Hauptinsel Honshu zu treffen, wo auch die Hauptstadt Tokio liegt. Die nationale Wetteragentur warnte die Bevölkerung vor Erdrutschen, angeschwollenen Flüssen und hohem Wellengang.
In der südwestlichen Stadt Fukuoka starb ein Fußgänger, als ein Baugerüst durch den starken Wind umgerissen wurde. In der westlichen Provinz Yamaguchi ertrank ein 70 Jahre alter Mann. Weil sein Boot einen Motorschaden hatte, war er laut Medien ins Wasser gesprungen, um das Seil eines anderen Schiffes zu ergreifen. Seine Leiche wurde später tot an einem Strand gefunden.
Einzelne Gemeinden rieten ihren Bürgern, sich in Notunterkünften in Sicherheit zu bringen. Wegen des Taifuns verzögert sich in mehreren Regionen die Auszählung der Stimmzettel für die Parlamentswahl vom Sonntag voraussichtlich bis zum folgenden Tag.
Der Autobauer Toyota lässt die Bänder in allen seinen Montagewerken am Montagvormittag stehen. Mehr als 250 Flüge wurden gestrichen, wovon rund 26.000 Passagiere betroffen waren. Auch am Montag werden einige Flüge ausfallen, wovon auch eine Reise von Kronprinz Naruhito in die Provinz Kochi betroffen ist. Der Thronfolger habe seinen Flug zu einer Landwirtschaftsveranstaltung auf den Nachmittag verschoben, hieß es.
Der Bahnverkehr wurde ebenfalls behindert. Einige Expresszüge, unter anderem von und nach Tokio, fielen aus. Am Montag dürfte auch der morgendliche Berufsverkehr in der Hauptstadt beeinträchtigt werden.
Der Taifun bewegte sich am Sonntagabend mit Windgeschwindigkeiten nahe dem Zentrum von noch bis zu 216 Kilometern in der Stunde mit einem Tempo von 40 Kilometern in der Stunde in nördliche Richtung voran. Der 21. Taifun der Saison soll auf der Pazifikseite Japans Richtung Norden schnell durchziehen und nach Prognose der Wetteragentur am frühen Dienstag über dem Meer im Norden abklingen.
dpa/est - Bild: Kazuhiro Nogi/AFP