Unterstützt von einem Wetterumschwung haben Feuerwehrleute die Flammen auf der iberischen Halbinsel eingedämmt. Wegen des Regens und eines deutlichen Temperaturrückgangs habe sich die Gefahr verringert, teilte der staatliche Wetterdienst am Dienstag mit. In Portugal rief die Regierung bis Donnerstag eine dreitägige Staatstrauer für die Opfer der Waldbrände aus. Regierungschef António Luís Santos da Costa bekundete den betroffenen Familien seine Anteilnahme, wie die Zeitung "Diário de Notícias" berichtete.
Nach jüngsten offiziellen Angaben starben in Portugal mindestens 36 Menschen. In der nordwestspanischen Provinz Galicien verloren vier Menschen bei Waldbränden ihr Leben. Erst im Juni waren bei Bränden in der Mitte Portugals mindestens 63 Menschen ums Leben gekommen.
Neben der monatelangen extremen Dürre sind vermutlich Brandstiftungen für viele Flächenbrände verantwortlich. In der nordwestspanischen Provinz Galicien gehen die Behörden von 132 Fällen aus. "Das sind keine 132 Brände, das sind 132 Angriffe", sagte eine Sprecherin der Regionalregierung Galiciens im spanischen Radio.
Wegen der großen Schäden gibt es eine Debatte über die Effizienz der Behörden. Die spanische Landwirtschaftsministerin Isabel García Tejerina verteidigte die Einsatzleitungen in Galicien, Asturien und Castilla y León gegen Vorwürfe: "Wir sind darauf vorbereitet, Brände zu löschen - aber wir sind nicht auf Brandstifter vorbereitet." Von den Waldbränden der vergangenen Tage seien 95 Prozent auf menschliche Einwirkung zurückzuführen und die Hälfte sei mit Absicht gelegt worden. Für Brandstifter dürfe es keine Nachsicht geben. Am Montag sei der Einsatz von Löschflugzeugen schwierig gewesen - aber der Wetterumschwung werde sehr dabei helfen, die restlichen Brände unter Kontrolle zu bringen.
In Galicien konnten die Feuerwehrleute die Flammen in 22 Gebieten eindämmen; am Dienstag waren noch 23 Brandherde aktiv. An der Universität von Vigo wurde am Dienstag der zum Wochenbeginn eingestellte Unterricht wiederaufgenommen.
dpa/rkr/mh/mg - Bild: Francisco Leong/AFP