An der texanischen Küste sind dem US- Sender CNN zufolge Ölklumpen angespült worden. Damit sei nun möglicherweise auch dieser US-Bundesstaat von der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko betroffen, zitierte CNN die Küstenwache. Tests im Labor sollen nun zeigen, ob das Öl tatsächlich aus dem Leck stammt.
Betroffen seien Strände nahe Galveston an der Ostküste, hieß es. Ölklumpen seien erstmals auch in den Pontchartrain-See im Südosten von Louisiana geschwemmt worden, einen riesigen Brackwassersee.
Super-Wal braucht mehr Zeit - Tests ohne Ergebnis
In den vergangenen Tagen hat schlechtes Wetter das Meer aufgewühlt und die Säuberungsmaßnahmen erschwert. Auch Tests zum Einsatz des Supertankers 'A Whale' verliefen wegen der schweren See zunächst ergebnislos. Man werde für die Tests zusätzliche Zeit brauchen, sagte der Sprecher.
Der taiwanesischen Eignerfirma TMT zufolge soll das Schiff täglich bis zu 80 Millionen Liter Wasser-Öl-Gemisch aufsaugen und trennen. Der Supertanker ist so hoch wie ein zehnstöckiges Haus und so lang wie dreieinhalb Fußball-Felder.
Neue Spekulationen über die Zukunft von BP
Angesichts astronomischer Kosten für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko wird weiter über die Zukunft von BP spekuliert. Die britische Regierung bereitet sich nach Informationen der 'Times' auf ein Auseinanderbrechen des Konzerns vor. Es würden Krisenpläne für den Fall eines Zusammenbruchs oder einer Zerschlagung ausgearbeitet, berichtet die Zeitung.
Auf den Kurs der BP-Aktie wirkten sich diese Gerüchte positiv aus. Am Dienstagvormittag notierten die Papiere bei 342,50 Pence und lagen damit um 2,74 Prozent im Plus. Seit April hat sich der Aktienkurs des Unternehmens wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko nahezu halbiert. Auf dem derzeitigen Niveau waren die Titel zuletzt im April 1997 gehandelt worden.
Die Ölkatastophe im Golf von Mexiko hat BP bisher mehr als drei Milliarden Dollar gekostet. Allein in Großbritannien beschäftigt der Konzern mehr als 10.000 Menschen. Im vergangenen Jahr bescherte BP dem britischen Schatzkanzler Steuereinnahmen in Höhe von fast sechs Milliarden Pfund (7,25 Mrd Euro). Von einem etwaigen Zusammenbruch wären auch viele britische Rentenfonds betroffen, die in BP-Aktien investiert haben.
Als potenzielle Übernahme-Interessenten gelten BPs Hauptkonkurrenten, die amerikanische ExxonMobil und die niederländisch-britische Royal Dutch Shell. BP betont jedoch immer wieder, dass es die Krise aus eigener Kraft überwinden werde.
dpa/rkr/pkn/km - Bild: epa