In dem Bericht heißt es, dass die Kriminalität im Netz ein bisher „beispielloses Ausmaß“ angenommen hat. Europa müsse sich auf eine starke Zunahme von solchen Cyberattacken vorbereiten, da die kriminellen Netzwerke immer professioneller werden.
Im Mai hatte die Cyberattacke „WannaCry“ für Aufsehen gesorgt. Mit Hilfe von Erpressungssoftware waren 300.000 Computer in 150 Ländern infiziert worden. Auch in Belgien hatten die Hacker zugeschlagen. Das Zentrum für Cyber-Sicherheit berichtete damals von etwa 15 Unternehmen in Belgien, die angegriffen wurden. Daten wurden blockiert und sollten erst nach der Zahlung eines Lösegelds wieder frei gegeben werden.
Rob Wainwright, der Europol-Direktor, sagt, dass das aber nur ein kleiner Teil der großen Bandbreite der Bedrohung ist, mit der wir aktuell konfrontiert sind. Bedroht sind nach seinen Aussagen vor allem Krankenhäuser, Banken und Fluggesellschaften. Wainwright spricht sogar davon, dass die Demokratie durch diese Attacken bedroht sei – weil auch bei mehreren Wahlen Hackerangriffe registriert wurden.
Europol fordert, die strafrechtliche Verfolgung zu verstärken. Außerdem setzt die Behörde auf mehr Prävention. Sowohl Unternehmen als auch Privatleute müssten sich besser gegen Cyberangriffe schützen. Sicherheitslücken seien oft der Grund, warum es die Hacker so leicht hätten.
Laut Europol waren im letzten Jahr mehr als zwei Milliarden Dateien mit Daten von EU-Bürgern offen zugänglich.
lo/jp - Foto: Siska Gremmelprez (belga)