Vor den Vereinten Nationen in New York wies die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi jegliche Kritik zurück. Am Donnerstag wird sich der Sicherheitsrat, das mächtigste UN-Gremium, mit dem Thema befassen.
In der Krisenregion Rakhine wurden 17 weitere Leichen von Hindus entdeckt, die angeblich von muslimischen Rebellen getötet wurden. Vor der UN-Vollversammlung sagte Myanmars UN-Botschafter Hau Do Suan am Montag (Ortszeit): "Die führenden Politiker in Myanmar haben lange für Freiheit und Menschenrechte gekämpft. Wir tun alles, um einen Völkermord zu verhindern und werden eine solche Politik nicht unterstützen."
Zuvor war das südostasiatische Land in der Generalaussprache mehrfach kritisiert worden. Vor allem muslimische Länder erhoben massive Vorwürfe. Aus dem ehemaligen Birma, wo die Mehrheit der Bevölkerung buddhistischen Glaubens ist, sind seit Ende August mehr als 430.000 muslimische Rohingya ins benachbarte Bangladesch geflohen. Das Militär soll in Rakhine mit brutaler Gewalt gegen Muslime vorgehen.
Auch die UN sprach schon von "ethnischer Säuberung". Die Armee ihrerseits wirft der muslimischen Rebellengruppe ARSA (Arakan Rohingya Salvation Army) Terror vor.
Neben Muslimen sind in Rakhine auch Buddhisten und Hindus auf der Flucht. Im Norden des Bundesstaats wurden nach Angaben der Armee vom Dienstag in einem Massengrab 17 weitere Leichen entdeckt. Dem Militär zufolge handelt es sich um Hindus, die bei einem Überfall von ARSA-Rebellen getötet wurden. Insgesamt seien damit in dem Grab schon 45 Tote gefunden worden. Eine unabhängige Überprüfung ist nicht möglich, weil Myanmar die Krisenregion abgeriegelt hat.
dpa/jp - Bild: Dominique Faget/AFP