Die irakische Regierung hält die Abstimmung für verfassungswidrig. Ein Grund liegt darin, dass auch in Gebieten gewählt wird, die eigentlich unter der Hoheit der Regierung in Bagdad stehen, aber von den Kurden beansprucht werden. Dazu gehört die ölreiche Provinz Kirkuk, die kurdische Peschmerga beim Kampf gegen die Terrormiliz IS unter ihre Kontrolle brachten.
Auch die USA als wichtiger Verbündeter der Kurden im Nordirak, die UN und der Iran sprachen sich gegen das Referendum aus. Die Türkei forderte eine Absage und drohte mit Sanktionen.
Kurdenführer Barsani machte die irakische Regierung für das Referendum verantwortlich. Sie habe die Kurden jahrzehntelang unterdrückt. An die Nachbarländer Türkei und Iran gerichtet erklärte Barsani, die Kurden würden ein Faktor der Stabilität in der Region sein und sich an internationale Grenzen halten.
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