Mit Wärmebildkameras wird weiter versucht, mögliche Überlebende zu orten, wie Medien berichten. In der Hauptstadt stürzten knapp 50, teils sehr hohe Gebäude ein.
In der Grundschule Enrique Rébsamen im Süden von Mexiko-Stadt starben 19 Schüler und sechs Erwachsene. Die Rettungskräfte gehen nicht mehr davon aus, dass sich unter den Trümmern noch Kinder befinden. Das hätte ein Abgleich von Listen der Schüler mit den Toten, Geretteten und in Krankenhäuser eingelieferten Personen ergeben.
Einige Bewohner von Mexiko-Stadt kritisieren laut Medien, dass sich die Rettungs-Bemühungen auf die reicheren Quartiere der Hauptstadt konzentrieren würden.
In Mexiko-Stadt wurden aus einem eingestürzten Bürogebäude zwei Frauen und ein Mann lebend befreit, fast 36 Stunden nach den Erdstößen. Für Aufregung sorgte die Suche nach einem Mädchen, das angeblich unter den Trümmern einer Schule in Mexiko-Stadt verschüttet sein sollte. Filmaufnahmen von Fingerbewegungen des Mädchens hatten zu einem Großeinsatz geführt. Später stellte sich heraus, dass das Kind nie existiert hatte.
Das Beben hatte sich genau am Jahrestag des verheerenden Erdbebens vom 19. September 1985 ereignet. Damals starben nach Schätzungen bis zu 10.000 Menschen. Dass es dieses Mal nicht so schlimm kam, hängt auch mit deutlich verschärften Bauvorschriften gerade für Hochhäuser zusammen, die besser auf mögliche Erschütterungen und Schwankungen ausgerichtet werden müssen.
Viele der nun eingestürzten Gebäude sollen vor 1985 gebaut worden sein. Außerdem gibt es in Mexiko regelmäßige Erdbebensimulationen und umfangreiche Katastrophenpläne.
Große Spendenbereitschaft unter Persönlichkeiten
Schlagzeilen machte die Spendenbereitschaft der in Mexiko geborenen Schauspielerin Salma Hayek. Die 51-Jährige kündigte an, für die Erdbebenopfer 100.000 US-Dollar (83.500 Euro) zu spenden und noch viel mehr Geld über eine Crowdfunding-Kampagne zu sammeln. "Bei dem verheerenden Erdbeben 1985 starben viele Freunde und ein Onkel, der mir sehr nahe stand", teilte sie in einer Videobotschaft mit.
Der mexikanische Formel-1-Rennfahrer Sergio Pérez sagte eine Spende von umgerechnet rund 140.000 Euro zu. Papst Franziskus kündigte eine Spende von 125.000 Euro an. Der Facebook-Konzern will nach CNN-Angaben dem mexikanischen Roten Kreuz eine Million Dollar (835.000 Euro) spenden.
dpa/dlf/jp/km - Bild: Alfredo Estrella/AFP