Nach dem schweren Erdbeben in Mexiko ist die Zahl der Todesopfer inzwischen landesweit auf 250 gestiegen. Verzweifelt suchen die Retter in den Trümmerbergen weiter nach Überlebenden. Wie der Leiter des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, mitteilte, starben allein 100 Menschen in der Millionenmetropole Mexiko-Stadt. Hier stürzten knapp 50, teils sehr hohe Gebäude ein und begruben Menschen unter sich.
In der Hauptstadt beteiligen sich tausende Freiwillige am Abtragen der Schuttberge und versorgen Obdachlosgewordene mit Wasser und Essen. Überall in den betroffenen Städten und Gemeinden, auch außerhalb der Metropolregion, bildeten sich Menschenketten, um die Schuttteile weiterzureichen und so die Trümmer wegzuschaffen. Mit erhobenen Händen wurde um Stille gebeten, um mögliche Klopfgeräusche zu hören.
"Die Kraft, die Entschlossenheit und die Solidarität der Mexikaner gegenüber diesem Desaster werden uns gestärkt daraus hervorgehen lassen", lobte Staatspräsident Enrique Peña Nieto das gemeinsame Anpacken.
Dramatisch waren die Rettungsbemühungen in den Trümmern einer eingestürzten Schule in Mexiko-Stadt. Die Zahl der Opfer wurde am Mittwochabend nach unten korrigiert. Nicht 37, sondern 25 Leichen wurden geborgen. Die Grundschule "Enrique Rébsamen" wurde zum Symbol für den Kampf um die verschütteten Menschen. Auch über 30 Stunden nach dem Beben wurde fieberhaft gearbeitet, um unter anderem ein dort vermutetes zwölfjähriges Mädchen noch lebend zu bergen.
Für 14 Millionen Schüler fällt vorerst der Unterricht aus, um die Schulgebäude auf mögliche Schäden zu untersuchen. Die Katastrophe hatte sich genau am Jahrestag des verheerenden Erdbebens vom 19. September 1985 ereignet. Damals starben nach Schätzungen knapp 10.000 Menschen. Das aktuelle Beben hatte eine Stärke von 7,1, das Zentrum lag rund 130 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt bei Axochiapan. Neben der Hauptstadt waren besonders die Bundesstaaten Morelos und Puebla betroffen.
dpa/sh/km/mh - Bild: Diana Ulloa/AFP