Von der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel soll eine E-Mail mit rassistischen Bemerkungen und Demokratie-verachtenden Thesen aufgetaucht sein. Die AfD bestreitet in Weidels Namen, dass sie die Autorin ist. Die Welt am Sonntag (WamS) berichtet jedoch, ihr liege eine eidesstattliche Versicherung des Mail-Empfängers, eines früheren Bekannten Weidels, vor.
Der Zeitung zufolge wird in der E-Mail vom 24. Februar 2013 der Vorwurf erhoben, die Regierenden zerstörten durch eine Überschwemmung mit "kulturfremden Völkern wie Arabern, Sinti und Roma" systematisch die bürgerliche Gesellschaft, um sie als Gegengewicht auszuschalten. "Diese Schweine sind nichts anderes als Marionetten der Siegermaechte des 2. WK", zitiert das Blatt weiter.
AfD-Sprecher Christian Lüth sagte auf dpa-Anfrage, Weidel habe ihm versichert, diese Mail stamme nicht von ihr. Es sei "eine Fälschung". Der Empfänger der Mail führte gegenüber der Zeitung zur Begründung für Weidels Urheberschaft an, dass sich die Mail in der Betreffzeile auf ein Gespräch mit ihm beziehe und wie bei Weidel damals üblich von "Lille" unterzeichnet sei. Nach dpa-Informationen war "Lille" früher ein Spitzname Weidels.
Zu der Zeit, aus der die Mail angeblich stammt, soll Weidel nach Angaben der Zeitung noch nicht Parteimitglied gewesen sein. Sie habe damals aber begonnen, sich im AfD-Vorläufer "Wahlalternative 2013" zu engagieren, schreibt die WamS.
Linksparteichef Bernd Riexinger schrieb dazu im Internet auf Twitter: "Wir müssen verhindern, dass diese Nazis und Rassisten in den nächsten Bundestag einziehen. Diese Mail ist eine Offenbarung." Unionsfraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer fragte: "Biederfrau als Brandstifter? Wie rassistisch und völkisch denken @Alice_Weidel und Teile der AfD wirklich?"
welt/dpa/fs/est - Foto: Tobias Schwarz/AFP