Nieto besuchte am Freitag das Katastrophengebiet im Süden des Landes. Die Rettungskräfte suchten den ganzen Tag in den Tümmern nach Verschütteten. Das Beben hatte eine Stärke von 8,2 und hat hunderte Menschen obdachlos gemacht. Die Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.
In den Bundesstaaten Oaxaca, Chiapas und Tabasco im Süden des Landes stürzten zahlreiche Häuser ein. "Meine Gebete gelten denen, die ihr Leben verloren haben, und ihren Familien", sagte Papst Franziskus bei einer Messe in Kolumbien.
Die Streitkräfte verlegten rund 1.800 Soldaten in die Katastrophenregion. Es wurden Sammelstellen für Lebensmittel und Kleiderspenden eröffnet. "Das Wichtigste ist die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln. Außerdem müssen die Betroffenen medizinisch versorgt werden", sagte Präsident Peña Nieto bei einem Besuch in Juchitán.
Das Zentrum des Bebens lag im Pazifik, 137 Kilometer südwestlich von Tonalá im Bundesstaat Chiapas in 19 Kilometern Tiefe. Rund 50 Millionen Menschen spürten die heftigen Erdstöße, auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Zeitweise waren rund 1,5 Millionen Menschen ohne Strom. Im Zentrum der Hauptstadt schwankte sogar das Unabhängigkeitsdenkmal mit dem goldenen Engel auf der Spitze.
Es war das stärkste Beben in Mexiko seit 85 Jahren. Das letzte Mal hatte ein Beben 1932 in dem lateinamerikanischen Land die Stärke 8,2 erreicht. Selbst das schwere Erbeben 1985, bei dem rund 10.000 Menschen ums Leben kamen, war etwas schwächer.
Hurrikan "Katia" in Mexiko auf Land getroffen
Der Wirbelsturm "Katia" ist an der Ostküste Mexikos als Hurrikan auf Land getroffen. Dabei schwächte sich der Sturm in der Nacht zum Samstag nach Angaben des US-Hurrikanzentrums in Miami zunächst auf Hurrikan-Kategorie eins ab.
"Katia" zog von Tecolutla im Bundesstaat Veracruz weiter landeinwärts in Richtung Westen und verlor weiter an Stärke. Daraufhin wurde "Katia" als tropischer Wirbelsturm eingestuft, der Spitzen-Windgeschwindigkeiten von 70 Kilometern pro Stunde erreicht.
Den Erwartungen der US-Wetterexperten zufolge könnte sich der Wirbelsturm im Laufe des Samstags auflösen. Der Region bringt "Katia" dennoch starken Regen und hohe Wellen.
dpa/vrt/okr/km - Bild: Pedro Pardo/AFP