"Wir werden auf die verabscheuungswürdigen Sanktionen und den Druck der USA mit unserer eigenen Art der Gegenoffensive antworten", wurde ein Sprecher am Dienstagabend von den Staatsmedien zitiert. Welche Art von Maßnahmen ergriffen werden sollen, blieb unklar.
Der Sprecher verwies aber darauf, dass Nordkorea eine "voll entwickelte Atommacht" und im Besitz von Interkontinentalraketen sei. UN-Generalsekretär António Guterres hatte zuvor an alle Staaten appelliert, dass ein Krieg auf der koreanischen Halbinsel unbedingt verhindert werden müsse. Er bezeichnete die Entwicklung als die derzeit gefährlichste Krise in der Welt.
Kriegsprovokation
Die USA werfen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vor, einen Krieg provozieren zu wollen und dringen im UN-Sicherheitsrat auf "größtmögliche Sanktionen" gegen Pjöngjang. Nordkorea hatte am Sonntag eigenen Angaben zufolge eine Wasserstoffbombe getestet, mit der Interkontinentalraketen (ICBM) bestückt werden sollen. Es war der sechste und bisher größte Atomtest des diplomatisch isolierten Landes seit 2006. Sein Raketen- und Atomprogramm wird weltweit als ernste Gefahr angesehen.
Südkorea und die USA befürchten, dass Nordkorea nach zwei ICBM-Tests im Juli und dem Start einer neuerlichen Mittelstreckenrakete in der vergangenen Woche, die dabei über Japan hinweg in den Pazifik flog, schon bald weitere Raketenversuche unternehmen wird.
Putin will Nordkorea nicht als Atommacht anerkennen
Der russische Präsident Putin wirft Nordkorea vor, mit seinen Raketen- und Atombombentests die Sicherheit in der Region zu gefährden. Er werde Nordkorea nicht als Atommacht anerkennen, sagte Putin laut der Nachrichtenagentur Tass bei einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon in Wladiwostok.
Zugleich bekräftigte Putin, dass es nicht möglich sei, die Probleme auf der koreanischen Halbinsel nur mit Sanktionen und Druck zu lösen. Sanktionen hätten den Konflikt mit Nordkorea nicht beendet.
dpa/dlf/jp/km - Foto: Jewel Samad/AFP