Sie hätten sich nichts zuschulden kommen lassen und stellten keine Bedrohung dar, schrieb Obama am Dienstag auf Facebook. "Hier geht es um junge Leute, die in Amerika aufgewachsen sind. Die in unseren Schulen unterrichtet wurden, junge Erwachsene, die ihre Karriere starten, Patrioten, die den Treueschwur auf unsere Fahne leisten", schrieb Obama.
"Sie hinauszuwerfen, senkt unsere Arbeitslosenquote nicht, mindert nicht die Steuerlast von irgendwem und erhöht auch keine Arbeitslöhne", fuhr Obama fort. Er hatte als Präsident im Jahr 2012 ein Programm aufgelegt, das es 800.000 Kindern von illegalen Zuwanderern ermöglichte, problemlos in den USA zu leben.
Trump beendete das Programm am Dienstag. Es sei nicht vereinbar mit Recht und Gesetz und widerspreche der Verfassung. Obama erklärte, er habe jahrelang erfolglos den Kongress gebeten, endlich ein Gesetz vorzulegen, dass die Situation der sogenannten "Dreamer" regele. Dies sei nicht geschehen, bis er selbst mit einer Präsidenten-Anordnung zur Tat geschritten sei.
Es mache keinerlei Sinn, gut ausgebildete, fähige Leute des Landes zu verweisen. Darüberhinaus sei es unmenschlich. "Viele von ihnen können keine andere Sprache als Englisch", schrieb Obama weiter. Alle seien durch strikte Prüfungen gegangen und stellten kein Sicherheitsrisiko dar.
Demonstrationen
Zahlreiche Menschen protestierten gegen die Entscheidung von Präsident Trump, das Programm zum Schutz von jungen Immigranten zu beenden. In Washington versammelten sich Hunderte Demonstranten vor dem Weißen Haus. In New York wurden mehr als 30 Menschen bei Protesten in der Nähe des Trump-Towers festgenommen. Auch in Städten wie Denver, Los Angeles, San Francisco und Minneapolis protestierten Bürgerrechtler.
Auch führende US-Konzerne reagierten enttäuscht. Facebook-Chef Mark Zuckerberg sprach von einem traurigen Tag für die USA. Apple-Chef Tim Cook erklärte, er sei tief bestürzt, dass 800.000 Amerikaner aus dem Land geworfen werden sollten.
dpa/jp/km - Bild: Paul J. Richards/AFP