Zweck des Manövers sei es gewesen, sofort auf potenzielle Provokationen Nordkoreas antworten zu können. An den Übungen hätten unter anderem eine 2500-Tonnen-Fregatte, Raketenschiffe und Schnellboote teilgenommen.
Bis Samstag sollen weitere Marineübungen vor der Südküste der koreanischen Halbinsel erfolgen. Bereits am Montag hatte Südkoreas Militär als Reaktion auf den Atomtest einen Angriff mit Raketen auf das nordkoreanische Atomtestgelände im Nordosten des Nachbarlandes simuliert.
Bei einem Telefongespräch hatten sich Südkoreas Präsident Moon Jae In und US-Präsident Donald Trump am Montag zudem darauf geeinigt, die Obergrenze für die Nutzlast südkoreanischer Raketen abzuschaffen. Die Reichweite der Raketen ist bisher einer beiderseitigen Vereinbarung zufolge auf 800 Kilometer und das Gewicht der Sprengköpfe auf 500 Kilogramm beschränkt. Trump bekräftigte wie zuvor in einem Telefonat mit Japans Regierungschef Shinzo Abe, die USA und ihre Verbündeten verteidigen zu wollen.
Zum Abschluss einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates sagte Washingtons UN-Botschafterin Nikki Haley in New York, sie werde dem Rat einen Katalog mit härteren Maßnahmen vorlegen. Darüber solle kommenden Montag abgestimmt werden. Angesichts von Anzeichen für einen weiteren Raketenstart Nordkoreas sei höchste Eile geboten.
Der russische Präsident Putin geht in der Nordkorea-Krise derweil auf Konfrontationskurs mit den USA. Nur wenige Stunden nach der Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, lehnte Putin neue Sanktionen kategorisch ab. Schärfere Sanktionen hätten keinen Einfluss auf die Regierung in Pjöngjang, könnten stattdessen aber das Leiden der Bevölkerung deutlich vergrößern, sagte Putin beim Treffen der fünf großen Schwellenländer in China.
Er forderte alle Beteiligten dazu auf, Ruhe zu bewahren. Die derzeitige militärische Hysterie werde nichts Gutes bringen, sondern könnte zu einer globalen Katastrophe und vielen Opfern führen. Nordkorea werde sein Atomprogramm nicht aufgeben, solange es sich nicht sicher fühle. Wörtlich sagte Putin: "Es gibt keinen anderen Weg als Verhandlungen, um das nordkoreanische Atomproblem zu lösen."
dpa/jp/km/mh - Bild: Kena Betancur/AFP