Im Süden von Texas gibt es wegen anhaltender Überschwemmungen noch lange keine Entwarnung. Rettungskräfte sind rund um die Uhr im Einsatz, um von den Wassermassen eingeschlossene Bewohner mit Booten und Hubschraubern aus ihren Häusern zu befreien. 3.000 Angehörige der Nationalgarde wurden aktiviert, 250 Fernstraßen gesperrt. Freiwillige unterstützen die Behörden mit Booten. Bestätigt sind bislang zwei Tote.
Öffentliche Gebäude wurden zu Notunterkünften erklärt. Die Stadt Dallas machte zum Beispiel ihr Kongresszentrum zu einer Herberge für Flutopfer. Bis zu 5.000 Menschen können dort unterkommen.
Die Schäden des Tropensturms "Harvey" über dem Süden des US-Bundesstaates Texas könnten bis zu 30.000 Menschen vorübergehend obdachlos machen. Das teilte die US-Bundesbehörde für Katastrophenschutz in Washington mit.
Meteorologen des Nationalen Wetterdienstes nannten die Flutkatastrophe beispiellos. Und die Lage dürfte sich noch weiter verschlimmern. Nach einem vergleichsweise trockenen Montagmorgen soll der Regen in Houston am Nachmittag wieder stärker werden. Nach jüngsten Vorhersagen des Wetterdienstes könnte es noch bis Donnerstag oder sogar Freitag heftig weiterregnen.
Die Experten gehen von weiter steigenden Wasserständen bis Ende der Woche aus. An mehreren Staudämmen wurde in der Nacht zum Montag zur Entlastung der Anlagen Wasser abgelassen, was die Überflutungen weiter verschärfte.
Am Dienstag will US-Präsident Donald Trump das Katastrophengebiet besuchen. Für ihn ist es die erste große Naturkatastrophe, mit der er in seiner rund siebenmonatigen Amtszeit konfrontiert ist.
Auf Ersuchen des texanischen Gouverneurs Greg Abbott hatte Trump bereits am Freitag für Teile von Südtexas den Notstand ausgerufen. Am Montag rief Trump jetzt auch für den Bundesstaat Louisiana den Katastrophenfall aus. Damit können rascher Bundeshilfen ins Katastrophengebiet fließen.
dpa/est/mh - Bild: Thomas B. Shea/AFP