Hurrikan "Harvey" ist mit großer Wucht auf die Südküste des US-Staates Texas getroffen. Nach dem Erreichen des Festlandes nahe der Stadt Rockport am Freitagabend (Ortszeit) verlor er allerdings an Kraft und wurde vom Nationalen Hurrikanzentrum mittlerweile auf die - immer noch als gefährlich geltende - Kategorie zwei herabgestuft, wie der Fernsehsender CNN auf seiner Webseite berichtet. Zugleich warnte das Hurrikanzentrum auf seiner Webseite vor "katastrophalen Überschwemmungen" im Zuge heftiger Regenfälle, die für die kommenden Tage erwartet werden.
Die bisher angerichteten Schäden seien noch nicht abzusehen, so CNN weiter. Es sei aber damit zu rechnen, dass einige Gebiete "für Wochen oder Monate unbewohnbar" sein würden, zitierte der Sender Meteorologen. Einwohner der Gegend um Rockport, wo "Harvey" am späten Freitagabend (Ortszeit) auf Land getroffen war, berichteten unter anderem von umgestürzten Bäumen. Der Hurrikan hat außerdem an einigen Orten in Texas das Stromnetz beschädigt. Rund 200.000 Menschen sind derzeit ohne Strom.
US-Präsident Donald Trump teilte auf Twitter mit, er habe auf Anfrage des Gouverneurs von Texas, Greg Abbott, den Notstand ausgerufen. Dadurch würden die Regierungsgelder für Hilfsmaßnahmen in vollem Umfang verfügbar.
"Harvey" war als Hurrikan der Stärke 4 von 5 auf die texanische Südküste getroffen. Seit dem Hurrikan "Charley" im Jahr 2004 war dies das erste Mal, dass ein Hurrikan der Kategorie 4 das US-Festland erreicht, wie CNN weiter berichtete. An der Küste hatte er noch Windgeschwindigkeiten von mehr als 130 Meilen (mehr als 210 Kilometer) pro Stunde. Das Hurrikanzentrum stufte ihn aber bald auf die Kategorie 3 und dann auf die zweitniedrigste Stufe herab, nachdem die maximale Windgeschwindigkeit auf 110 Meilen pro Stunde (177 Kilometer pro Stunde) gesunken war.
Für die Einwohner von sieben Bezirken an der Küste war eine Evakuierung angeordnet worden, sie müssen dieser aber nicht folgen. Es wurde erwartet, dass "Harvey" in den kommenden Tagen über den Südosten von Texas zieht. Potenziell betroffen ist ein von 16 Millionen Menschen bewohntes Gebiet zwischen der Stadt Brownsville und Houston mit einem Küstenstreifen von etwa 560 Kilometern Länge.
dpa/jp/fs - Bild: Mark Ralston/AFP