Die USA werden in der seit 16 Jahre andauernden Militäroperation in Afghanistan ihre Anstrengungen im Kampf gegen den Terrorismus verstärken. Dabei soll auch das Nachbarland Pakistan stärker in die Pflicht genommen werden. Das kündigte US-Präsident Donald Trump an. Man werde die Taliban daran hindern, Afghanistan zu übernehmen, sagte Trump. Die US-Truppen in Afghanistan erhielten künftig größere Freiheiten, um Terroristen und international agierende kriminelle Netzwerke ins Visier zu nehmen.
"Wir werden nicht wieder Staatsaufbau betreiben - wir werden Terroristen töten", kündigte Trump an. "Vergeltung wird schnell sein und machtvoll." Von nun an werde Sieg eine klare Definition haben, sagte Trump: "Die Feinde angreifen, den IS auslöschen, Al-Kaida zerquetschen, die Taliban davon abhalten, Afghanistan zu übernehmen und Terror-Anschläge gegen Amerika verhindern, bevor sie geschehen", so Trump wörtlich.
Trump vermied es, über eine Aufstockung der Zahl der bisher 8.400 US-Soldaten am Hindukusch zu sprechen. Zuvor war in Medienberichten davon die Rede, die Zahl werde um 4.000 erhöht. Die Option eines Rückzugs schloss Trump aus. Auch werde es keine zeitlichen Vorgaben mehr für den Einsatz geben. Der Einsatz in Afghanistan ist mit fast 16 Jahren der längste Krieg der USA.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßt das Bekenntnis von Trump zum Kampf gegen die Taliban. Das Bündnis stehe weiter uneingeschränkt zu dem Land, kommentiert Stoltenberg. Er erinnert zugleich daran, dass der Afghanistan-Einsatz der Nato gestartet worden war, um die USA nach den Anschlägen im September 2001 im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen.
Zudem wies er darauf hin, dass sich in den vergangenen Wochen bereits mehr als 15 Länder dazu bereit erklärt hätten, die Zahl ihrer Truppen für den Afghanistan-Einsatz der Nato noch einmal aufzustocken.
Nach Angaben der Nato sind derzeit etwas 12.400 Soldaten im Einsatz, um afghanische Sicherheitskräfte auszubilden und zu beraten.
Als Reaktion auf die neue Afghanistan-Strategie von US-Präsident Trump haben die radikalislamischen Taliban angekündigt, einen "heiligen Krieg bis zum letzten Atemzug" führen zu wollen.
dpa/cd/fs - Bild: Joe Raedle/Getty Images/EPA