Ein Mann hat in Frankreich ein Auto in eine Pizzeria gesteuert und dabei eine Zwölfjährige getötet. 13 weitere Menschen wurden am Montagabend bei dem Vorfall im kleinen Ort Sept-Sorts etwa 60 Kilometer östlich von Paris verletzt. Die Polizei nahm den Fahrer fest. Fünf Menschen hätten schwere Verletzungen erlitten, sagte der stellvertretende Staatsanwalt von Meaux, Eric de Valroger. Ein dreijähriger Junge schwebe in Lebensgefahr und sei per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht worden.
Erste Erkenntnisse deuteten nicht auf einen terroristischen Hintergrund hin. Die Behörden gehen aber davon aus, dass der 31 Jahre alte Mann absichtlich handelte. Die Ermittler müssten nun das Motiv klären, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet.
Der Mann habe ausgesagt, vor Kurzem einen Suizidversuch gemacht zu haben. Dies sei eine Spur, der die Ermittler nachgingen, so Brandet im Sender Franceinfo. Die Staatsanwaltschaft wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Es gebe Hinweise, dass der Mann unter dem Einfluss von Rauschgift stand, sagte De Valroger. Dies müsse aber noch bestätigt werden. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen vorsätzlicher Tötung mit Waffe ein.
Der Mann sei Justiz, Polizei und Geheimdiensten nicht bekannt gewesen, so der Sprecher des Innenministeriums im Sender BFMTV. Er habe sich ohne Schwierigkeiten festnehmen lassen. Das Drama ereignete sich vor dem Hintergrund einer angespannten Sicherheitslage: In Frankreich gilt nach zahlreichen Anschlägen der Ausnahmezustand.
Vergangene Woche war in einem Pariser Vorort ein Mann mit einem Auto in eine Gruppe Soldaten gerast. In diesem Fall ermitteln anders als bei dem jetzigen Vorfall Anti-Terror-Ermittler - die genauen Hintergründe sind aber noch nicht geklärt. Der Fahrer war wenige Stunden nach der Tat auf einer Autobahn gestoppt und dabei verletzt worden.
dpa/rkr/km - Bild: Thomas Samson/AFP