Nach Informationen aus Beirut hat Prodi seinen libanesischen Amtskollegen Fuad Siniora angerufen, um ihm die Bedingungen Israel für einen Waffenstillstand zu nennen. Dazu gehören die Freilassung der beiden entführten israelischen Soldaten sowie der Rückzug der Hisbollah-Milizen aus dem Südlibanon.
Der Hisbollah nahe stehende Parlamentspräsident Nabih Berri sagte nach einem Treffen mit dem UN-Gesandten Geir Pedersen: «Wenn eine dritte Partei vermittelt, kann es Waffenruhe geben.» Sollte das nicht innerhalb von 24 Stunden geschehen, sei die ganze Region in Gefahr. Vor zwei Jahren war es nach deutscher Vermittlung zu einem umfangreichen Gefangenenaustausch gekommen. Israel ließ damals mehr als 420 arabische Häftlinge frei. Im Gegenzug gab die Hisbollah einen entführten israelischen Geschäftsmann frei und überstellte die Leichen dreier Soldaten, die vier Jahre zuvor getötet worden waren.
Libanon hofft auf Vermittlung - "Waffenstillstand ist möglich"
Fünf Tage nach Beginn des neuen Libanonkonflikts bahnt sich die Vermittlung eines Waffenstillstands durch den italienischen Ministerpräsidenten Romano Prodi an.