US-Präsident Bush und sein russischer Kollege Wladimir Putin verschoben die fast schon verkündete Einigung über den Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO. Angesichts der eskalierenden Gewalt im Nahen Osten setzten beide unterschiedliche Akzente. Bush machte eindeutig die extremistischen Gruppen Hamas und Hisbollah für den Ausbruch der Kämpfe verantwortlich. Syrien solle auf sie einwirken, forderte er. Auch Putin äußerte Verständnis für die Sorgen Israels. Entführungen und Raketenangriffe seien unannehmbar. An die Adresse Israels sagte er jedoch, die Gegengewalt müsse angemessen sein. Er hoffe auf eine gemeinsame Position mit den USA und den anderen G8-Mitgliedern, um auf den Konflikt einzuwirken. Obwohl sie auch von ihrer persönlichen Freundschaft sprachen, war bei dem gemeinsamen Auftritt eine deutliche Kühle spürbar. Als einziges Ergebnis des zweitägigen Treffens verkündete der Kreml-Chef eine intensivere Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung der Kernenergie. Beide Seiten wollten auch den Kampf gegen möglichen Nuklearterrorismus verstärken.
Bush und Putin in meisten Fragen uneins - kein WTO-Beitritt Moskaus
Die Präsidenten Russlands und der USA haben bei ihrem Treffen unmittelbar vor dem G8-Gipfel in St. Petersburg die Klärung wesentlicher Streitfragen verpasst.