Macron empfing den Amerikaner am Donnerstagnachmittag mit militärischen Ehren am Invalidendom. Die Präsidentenmaschine Air Force One war zuvor am Pariser Flughafen Orly gelandet. Donald Trump und seine Frau Melania sollten sich zunächst in die US-Botschaft begeben - dort stand ein Treffen mit US-Diplomaten und US-Militärs auf dem Programm.
Trump schaut am Freitag als Ehrengast bei der Militärparade zum französischen Nationalfeiertag auf den Champs-Élysées zu. Anlass ist der Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren. Amerikanische Truppen kämpften damals an der Seite Frankreichs gegen Deutschland.
Der Pariser Regierungssprecher hatte vorab erklärt, Macron wolle Trump mit der Einladung symbolisch die Hand reichen. Auf internationaler Ebene gibt es wegen der Positionen des US-Präsidenten zum Klima und zum Welthandel Verstimmungen, auch Macron hatte Trumps Abkehr vom Pariser Klimaabkommen scharf kritisiert. Allerdings wurden in Paris vor dem Besuch auch gemeinsame Interessen betont, etwa beim Anti-Terror-Kampf und beim Syrien-Konflikt. Trump steht in seiner Heimat derzeit wegen der Affäre um mögliche Russland-Kontakte seines Wahlkampfteams unter Druck.
Berlin und Paris wollen gemeinsam neues Kampfflugzeug entwickeln
Am Donnerstagmorgen hatte Macron in Paris mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel beim deutsch-französischen Ministerrat über eine engere militärische Zusammenarbeit sowie über wirtschaftliche und bildungspolitische Themen gesprochen. Macron appellierte an Deutschland, sich für mehr Investitionen in Europa einzusetzen.
Frankreich und Deutschland wollen gemeinsame eine neue Generation europäischer Kampfflugzeuge entwickeln. Das neue System soll unter Führung der beiden Länder entwickelt werden und auf lange Frist die derzeitigen Flotten an Kampfflugzeugen ersetzen. Das teilte der Élyséepalast nach dem Treffen des deutsch-französischen Ministerrats in Paris mit.
Bis Mitte 2018 soll ein Zeitplan entwickelt werden. Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte, das sei eine tiefgreifende Revolution. Bislang setzt die deutsche Luftwaffe auf den Eurofighter, die Franzosen dagegen auf dass Rafale-Kampfflugzeug.
Heftige Kritik an Veröffentlichung von Fotos des Anschlags von Nizza
Kurz vor dem ersten Jahrestag des Terroranschlags von Nizza hat die Veröffentlichung von Fotos der Tat für heftige Kritik gesorgt. Die Pariser Staatsanwaltschaft forderte, die aktuelle Ausgabe des Magazins "Paris Match" wegen Verletzung der Menschenwürde aus dem Verkauf zu nehmen. Ein Gericht sollte in einem Eilverfahren darüber entscheiden.
Das Magazin hatte Standbilder aus Aufnahmen von Videoüberwachungskameras veröffentlicht, die die Attacke auf der Strandpromenade von Nizza zeigen. Ein Lastwagen war am 14. Juli 2016 durch eine Menschenmenge gerast und hatte 86 Menschen getötet, die Polizei erschoss den Fahrer.
Am Freitag wird in Nizza mit einer großen Zeremonie der Opfer gedacht, dazu reist auch Präsident Emmanuel Macron an.
dpa/est/jp - Bilder: Saul Loeb und Thomas Samson/AFP