Die Hamburger CDU forderte den Rücktritt von Bürgermeister Scholz, weil er die Sicherheitslage falsch eingeschätzt habe. Scholz sagte am Sonntagabend in der ARD, er denke darüber nicht nach.
Aber auch die Entscheidung von Kanzlerin Merkel für den Gipfelort Hamburg und der Sinn solch aufwändiger Spitzentreffen wurden in Frage gestellt.
Nach Angaben der Hamburger Polizei wurden bei den gewaltsamen Protesten rund um den Gipfel fast 500 Beamte verletzt. Fast 200 Personen wurden von der Polizei festgesetzt, gegen 37 Verdächtige wurden Haftbefehle erlassen.
Forderungen nach einer Extremistendatei
Nach den gewalttätigen Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg fordern deutsche Politiker eine europäische Extremistendatei. SPD-Sprecher Lischka sagte, die Chaoten seien nicht nur aus Deutschland gekommen. Mit einer europäischen Datenbank hätte man im Vorfeld ganz anders arbeiten können, was Reiseverbote oder Aufenthaltsbeschränkungen angehe.
Auch der CSU-Innenpolitiker Mayer sprach sich für eine solche Datei für Linksradikale aus. Zudem forderte er die Weiterführung der Grenzkontrollen, die es wegen des Treffens seit Mitte Juni gab.
Laut Medien wurden im Zuge dieser Kontrollen bis Samstag fast 700 offene Haftbefehle vollstreckt. Dabei ging es um frühere Straftaten, die nicht in Zusammenhang mit dem G20-Treffen stehen.
dpa/jp - Foto: Christof Stache/AFP