Spitzenpolitiker haben die Ergebnisse des G20-Gipfels verteidigt - trotz des immer noch massiven Streits mit den USA bei Klimaschutz und Welthandel. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich zufrieden und sagte auf der Abschluss-Pressekonferenz, der Gipfel hätte in einigen Bereichen durchaus gute Ergebnisse erzielt.
UN-Generalsekretär António Guterres wertete das Treffen als Erfolg. Er verwies darauf, dass die USA und Präsident Donald Trump im Streit um den Klimaschutz isoliert worden seien. 19 Länder hätten solide zusammengestanden und sich verpflichtet, Kurs zu halten. Und das sei ein wichtiger Erfolg, sagte Guterres in der ARD.
Nach dem Ende des G20-Gipfels hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan allerdings die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens durch sein Land überraschend infrage gestellt. Sein Abrücken steht im Widerspruch zu der Abschlusserklärung, in der sich die "G19" - und damit auch die Türkei - ausdrücklich zum Abkommen von Paris und dessen "zügiger" Umsetzung bekannt hatten.
Dritte Nacht mit Gewalt in Hamburg
Auch nach dem Ende des G20-Gipfels ist es in Hamburg wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Samstagnacht setzte die Polizei Wasserwerfer, Pfefferspray und Tränengas ein, um Sitzblockaden im Schanzenviertel aufzulösen. Randalierer warfen Flaschen, Steine oder Böller. Die Polizei meldete mehrere Festnahmen. Es seien auch Polizeibeamte verletzt worden.
In einigen Stadtteilen wurden der Polizei zufolge Autos in Brand gesetzt. Schwer bewaffnete Spezialeinsatzkräfte der Polizei zogen zeitweise am Rande des Schanzenviertels auf, griffen aber nicht ins Geschehen ein. Zum Morgen beruhigte sich die Lage deutlich.
Schon Freitagnacht war es im Schanzenviertel im Stadtteil St. Pauli zu schweren Krawallen und Plünderungen von Geschäften gekommen.
Nach dem G20-Gipfel haben am Sonntag Tausende Hamburger begonnen, das Schanzenviertel aufzuräumen. Eine Facebook-Gruppe zur Veranstaltung verzeichnete rund 8.000 Teilnehmer. Mit Putzeimern und Besen wurde das von den Ausschreitungen besonders betroffene Viertel gereinigt.
"Maßlose Zerstörungswut": G20-Krawalle schockieren Deutschland
Nach den beispiellosen Krawallen um den G20-Gipfel ist eine heftige Diskussion über Verantwortung und Konsequenzen ausgebrochen. Die Hamburger CDU forderte am Sonntag den Rücktritt von Bürgermeister Olaf Scholz, weil er die Sicherheitslage falsch eingeschätzt habe.
Aber auch die Entscheidung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel für den Gipfelort Hamburg wurde in Frage gestellt. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verteidigte beides.
Hamburg war wegen der schlimmsten Krawalle in Deutschland seit Jahrzehnten drei Tage und drei Nächte im Ausnahmezustand. Politiker sprachen von "Terror" und "bürgerkriegsähnlichen Zuständen". Die Straßenkämpfe forderten Hunderte Verletzte. Nach Angaben der Hamburger Polizei seien bei den gewaltsamen Protesten allein 476 Beamte verletzt worden. Rund 500 Personen wurden festgenommen.
dpa/est/cd - Bild: Tobias Schwarz/AFP
(1) Inhaltlich: Sieg Trumps. Jetzt heißt es: "fairer & freier Handel". Jetzt dürfen die USA Maßnahmen gegen "unfairen Handel" ergreifen. Dann sein Gespräch mit Putin, der grinsend die Merkelsche Religionsstunde blau machte. Zudem gibt es mit der Türkei einen weitern Wackelkandidaten. Übrigens, völlig unverständlich, dass Merkel sich im "Klimaschutz" so positioniert, wo doch ihr Land die Klimaziele verfehlen wird... (2) Internationale Wahrnehmung: eine Blamage für "den Westen", für Deutschland, für Hamburg. Merkel ist sie nun eine "lame duck", die ihren eigene Laden nicht im Griff hat. (3) Innenpolitisch steht nun eine Diskussion an: Sollen Medien die Aussagen der Polizei und die von Kriminellen gleich behandeln? Dürfen Menschen, die einen Massenmord an Polizisten vorbereiten, in den Medien eine Bühne zum Sprechen bekommen? Ist es OK, wenn "friedliche Demonstranten" den Kriminellen einen lebenden Schild bieten?
Herr Brandt, in Deutschland wird gefeiert wenn eine Polizisten mit einer Schußwaffe ernsthaft verletzt - die Piraten nach dem Zwischenfall in München vor 2 Wochen. Das Hamburger Chaos finden einige Linken-Politiker gut. Was erwarten Sie von diesem Land? Es sollte unter Kontrolle gestellt werden - am Besten Russische (Putin).
Was lernt man daraus?
Europa braucht einen neuen Napoleon.