Es war spekuliert worden, dass bei dem Treffen in Rom ein Verhaltenskodex vorgestellt werden könnte, den die italienische Regierung derzeit erarbeitet und der die Hilfsorganisationen zur stärkeren Zusammenarbeit mit den Behörden und zur Meidung libyscher Gewässer zwingen soll.
Die Küstenwache koordiniert die Rettungseinsätze im Mittelmeer. Sie trifft sich laut Nachrichtenagentur jährlich mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs), um die Zusammenarbeit zu verbessern. Das Treffen im Juli sei aus organisatorischen Gründen verschoben worden.
Den privaten Seenotrettern wird vorgeworfen, mit ihrem Engagement im Mittelmeer Schleppern unwillentlich in die Hände zu spielen. Für den mehrfach geäußerten Verdacht, einige NGOs arbeiten sogar mit Schleusern in Libyen zusammen, gibt es keine Beweise.
Mehrere Nichtregierungsorganisationen kritisierten die Pläne für einen Verhaltenskodex. Sie hätten «professionelle Strukturen aufgebaut (...), um auf das Versagen der europäischen Staaten zu reagieren», erklärte SOS Mediterranee mit. Der Kodex diene «der Stimmungsmache gegen NGOs».
dpa/cd - Foto: Carlo Hermann (afp)