Die USA haben einen Tag nach Nordkoreas Test einer ballistischen Interkontinentalrakete "härtere Maßnahmen" gegen Pjöngjang angekündigt. Als Warnung an Machthaber Kim Jong-Un hielten das amerikanische und südkoreanische Militär zudem am Dienstag eine gemeinsame Raketenübung ab. Für diesen Mittwoch hat die US-Regierung eine Dringlichkeitssitzung im UN-Sicherheitsrat beantragt.
Wie zuvor US-Präsident Donald Trump auf Twitter verurteilte auch Außenminister Rex Tillerson in einer schriftlichen Mitteilung den Raketentest scharf. Er stelle "eine neue Eskalation der Bedrohung" dar für die Vereinigten Staaten, deren Verbündete und Partner, sowie für die Region und die ganze Welt, erklärte Washingtons Chefdiplomat. Die USA würden "härtere Maßnahmen" ergreifen, "um Nordkorea zur Rechenschaft zu ziehen".
Auch UN-Generalsekretär António Guterres prangerte den Test als eine weitere "dreiste Verletzung" von UN-Sanktionen und als "gefährliche Eskalation" an.
Bei der gemeinsamen Raketenübung hätten die USA und Südkorea ihre "präzise Feuerkraft" demonstriert, hieß es in einer Mitteilung des amerikanischen Militärs. Bei dem Manöver seien ein taktisches Raketensystem des US-Heeres und Südkoreas Hyunmoo-II-System benutzt worden. Die Raketen seien vor der südkoreanischen Ostküste im Meer niedergegangen. Das US-Militär, das auch Videos von der Übung verbreitete, sprach von einer Antwort auf Nordkoreas "destabilisierendes und ungesetzliches" Verhalten.
Die USA hatten Nordkoreas Angaben, nach denen eine ballistische Interkontinentalrakete (ICBM) getestet worden war, anfangs in Zweifel gezogen. So sprachen US-Streitkräfte, die den Test aufgezeichnet hatten, zunächst von einer Mittelstreckenrakete. Tillerson war dann der erste hochrangige US-Politiker, der die nordkoreanischen Angaben mit seiner Erklärung öffentlich bestätigte.
dpa/cd - Bild: USFK/AFP