Die Sicherheitskräfte verhinderten einen Angriff auf Rohanis Auto. Doch wurde der Präsident von Demonstranten heftig beschimpft. Sie riefen unter anderem «Wir wollen keinen amerikanischen Mullah» - eine Anspielung auf Rohanis prowestlichen Kurs.
Für ernsthafte Diskussionen im Land sorgte der Slogan «Rohani, Banisadr, Glückwunsch zu eurer Vereinigung». Er wurde als indirekte Drohung der Hardliner aufgefasst, dass Rohani das gleiche Schicksal erleiden werde wie Banisadr.
Banisdar war 1980 mit fast 80 Prozent der Stimmen zum ersten Präsidenten in der iranischen Geschichte gewählt worden. Doch nach nur einem Jahr wurde er vom Parlament gestürzt. Er floh als Frau verkleidet nach Frankreich, wo er bis heute im Exil lebt.
Vertreter der Regierung und des Parlaments verurteilten die Angriffe. Es sei inakzeptabel, dass ein von 60 Prozent des Volkes demokratisch gewählter Präsident von einer Minderheit dermaßen beleidigt oder gar bedroht werde. Auf Twitter verkündeten zahlreiche Iraner ihre Solidarität mit dem Präsidenten.
dpa/fs - Bild: Benoît Doppagne (belga)