Das Amt war freigeworden, weil Vucic nach seiner Wahl im April in das Amt des Staatsoberhauptes gewechselt war. Die meisten heimischen Medien erwarten, dass der alles bestimmende Vucic auch künftig die Arbeit der Regierung prägen wird, obwohl dem Präsidenten in Serbien nur repräsentative Aufgaben zustehen. Noch ist unklar, ob Vucic den Vorsitz der mit Abstand größten Regierungspartei SNS aufgeben wird, wie es die Verfassung verlangt.
Die Benennung von Brnabic ist eine Überraschung. Die Quereinsteigerin ist noch neu in der bisherigen Regierungsmannschaft. Daneben dürfte in der durch und durch männlich geprägten Gesellschaft und Politik Serbiens vielen aufstoßen, dass sich die Expertin für Marketing und Investitionen offen als Lesbe bezeichnet. Die Wahl und Vereidigung der neuen Regierung, in der zum größten Teil die bisherigen Minister bleiben, soll in rund einer Woche stattfinden.
dpa/rkr